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Mustonen, Olli

Olli Mustonen ist einer der interessantesten Musiker nicht nur Finnlands, sondern er ist eben genau jemand, der für Überraschungen, für Intensitäten, für Verblüffungen sorgt, wie man sie im Musikbetrieb nicht alltäglich haben kann. SÜDDEUTSCHE ZEITUNG                            

Olli Mustonen spielt in unserer heutigen Musikwelt eine außergewöhnliche Rolle – ganz in der Tradition großer Meister wie etwa Rachmaninoff, Busoni oder Enescu genießt er hohes Ansehen sowohl als Pianist und Dirigent als auch als Komponist. Anfang 2023 übernimmt der Künstlerische Leiter und Chefdirigent des Turku Philharmonic Orchestras zusätzlich die Position des Ersten Gastdirigenten beim Lapland Chamber Orchestra, wo er Orchesterkonzerte mit Kammermusik und Liederabenden kombinieren wird. 

Sein Klavierspiel und seine Dirigate sind stets in Olli Mustonens kompositorischer Perspektive auf das Musizieren verwurzelt: Er folgt der Überzeugung, dass jede Aufführung den Geist einer Uraufführung atmen sollte. Zugleich ist der 1967 in Helsinki geborene Musiker skeptisch gegenüber Aufführungskonzepten, die lediglich versuchen „anders“ zu sein. In diesem Spannungsfeld sieht er sich veranlasst, beständig neues Repertoire jenseits des etablierten Kanons zu erforschen und hervorzubringen. Für sein Schaffen wurde Olli Mustonen mit dem Hindemithpreis der Stadt Hanau 2019 geehrt und trat damit in die Fußstapfen bisheriger Preisträger:innen wie Daniel Barenboim, Paavo Järvi und Tabea Zimmermann.

Als Solist spielt Olli Mustonen seit vielen Jahren mit den weltweit führenden Orchestern – darunter die Berliner Philharmoniker, die Münchner Philharmoniker, das Chicago Symphony, das Cleveland Orchestra, das New York Philharmonic, das Mariinsky Theatre Orchestra und das Concertgebouw Orchester Amsterdam, unter Dirigenten wie Valery Gergiev, Vladimir Ashkenazy, Herbert Blomstedt, Pierre Boulez, Myung-whun Chung, Charles Dutoit, Christoph Eschenbach, Nikolaus Harnoncourt, Kurt Masur, Kent Nagano, Sakari Oramo, Esa-Pekka Salonen und Jukka-Pekka Saraste. Klavierabende führten ihn in die Musikhauptstädte der Welt; in jüngster Zeit war er in der Londoner Wigmore Hall, im Flagey Brüssel, im Muziekgebouw Amsterdam, bei den Dresdner Musikfestspielen, beim Lockenhaus Festival, dem Diaghilev Festival Perm, den Cal Performances Berkeley im Sala Verdi Del Conservatorio in Mailand, im Symphony Center Chicago, in der New Yorker Zankel Hall sowie im Sydney Opera House zu hören. 

Auch der Dirigent Olli Mustonen arbeitet regelmäßig mit internationalen Spitzenklangkörpern, darunter die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, das WDR Sinfonieorchester, das NHK Symphony Orchestra, das Queensland und das West Australian Symphony Orchestra sowie die Camerata Salzburg, das Scottish Chamber Orchestra, das Australian Chamber Orchestra und das Luzerner Sinfonieorchester. Seine jahrzehntelange enge Zusammenarbeit mit dem Turku Philharmonic Orchestra mündete 2021 in seine Ernennung als Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Orchesters, mit dem er seitdem ein breites Repertoire von Beethoven über Bartók bis Rautavaara erkundet. In seiner faszinierenden Tripel-Rolle als Pianist, Dirigent und Komponist arbeitete er in den letzten Jahren mit dem Atlanta Symphony, dem New Russia Symphony, dem Jerusalem Symphony, der Riga Sinfonietta, dem Estonian National Symphony und der Royal Northern Sinfonia, mit dem Norwegian Chamber Orchestra und dem Kyoto Symphony Orchestra. 

Neben seinem sinfonischen bringt Olli Mustonen regelmäßig auch sein kammermusikalisches Werk selbst auf die Bühne. Häufig zu erleben ist er dabei mit seinem langjährigen Duopartner Steven Isserlis; zuletzt hoben die beiden gemeinsam mit Ian Bostridge sein Trio Taivaanvalot, eine Hymne an die Musik, in Amsterdam, London und Hong Kong aus der Taufe. Ein neues Streichsextett, in Auftrag gegeben vom Beethovenfest Bonn, wurde dort während der Beethovenwoche 2020 von Meta4, Janne Saksala und Tabea Zimmermann uraufgeführt. In der aktuellen Saison wird seine Hommage an Pablo Casals, ein Auftragswerk der Kronberg Academy, bei der Eröffnungsgala des Casals-Forums in Kronberg zur Uraufführung gebracht.

Neben seiner fortlaufenden Arbeit in Turku setzt er in dieser Saison seine zweijährige Residency bei der Camerata Zürich fort und geht mit dem Australian Chamber Orchestra auf eine Tournee mit fünfzehn Konzerten in Australien. Danach stehen in Japan Konzerte mit Herbert Blomstedt und dem NHK Symphony Orchestra sowie eine Reihe von Rezitalen in Tokio an. In der Wigmore Hall spielt er einen Gesamtzyklus der Prokofjew-Sonaten. Außerdem tritt er in Finnland mit dem Finnischen Radio-Sinfonieorchester und der Lahti Sinfonia unter Dalia Stasevska mit Rautavaaras Klavierkonzert Nr. 3 auf, das zudem zusammen mit Martinůs drittem Klavierkonzert auf CD erscheint.

In der vergangenen Saison spielte Olli Mustonen gemeinsam mit der Prague Philharmonia und dem RSO Wien das Klavierkonzert Nr. 3 von Martinů. In Dreifachfunktion kehrte er nach Brasilien zurück, wo er das Orquesta Filarmônica de Minas Gerais dirigierte, Mozarts Klavierkonzert Nr. 25 aufführte und das Programm mit einer seiner eigenen Kompositionen – The Old Church at Petajavesi – eröffnete. Parallel zu drei Auftritten beim Lapland Chamber Orchestra wurde seine Ernennung zum Ersten Gastdirigenten des Orchesters bekannt gegeben. Mit Steven Isserlis spielte er auf Tournee in London, Mailand und Turin. Er verbrachte viel Zeit in Finnland und musizierte unter anderem mit dem Finnish Radio Symphony Orchestra, dem Helsinki Philharmonic Orchestra und dem Jyväskylä Symphony Orchestra.

Als engagierter Verfechter der Musik Prokofjews hat Olli Mustonen mit dem Finnish Radio Symphony Orchestra unter Hannu Lintu alle fünf Klavierkonzerte des Komponisten aufgeführt und eingespielt, erschienen 2016/17 bei Ondine. In seinem festen Repertoire hat er zudem sämtliche seiner Klaviersonaten, die er – als Gesamt-Zyklus oder einzeln – zuletzt unter anderem beim Helsinki Music Centre, im Amsterdamer Muziekgebouw sowie beim Klavierfestival Ruhr auf die Bühne brachte. Ebenfalls sehr nah ist ihm die Musik Bela Bartóks, von dessen Klavierkonzerten derzeit ebenfalls eine Gesamteinspielung mit dem Finnish Radio Symphony Orchestra und Hannu Lintu entsteht. Eine besondere Rolle unter den künstlerischen Partnern Olli Mustonens nimmt zudem der Komponist Rodion Schtschedrin ein, der ihm sein Klavierkonzert Nr. 5 widmete. 

Olli Mustonens breitgefächertes und unverwechselbares Repertoire schlägt sich auch in seiner Diskographie nieder. Die bei Decca erschienene Einspielung mit Präludien von Schostakowitsch und Alkan erhielt den Edison und den Gramophone Award als beste Instrumentalaufnahme. Beim Label Ondine erschienen Respighis Concerto in modo misolidio mit dem Finnish Radio Symphony Orchestra unter der Leitung von Sakari Oramo und eine von der Kritik hochgelobte Scriabin Einspielung. Eine Aufnahme seiner eigenen Cellosonate mit Steven Isserlis veröffentlichte 2014 das Label BIS, eine weitere viel beachtete und hochgelobte CD dieses Duos mit Sonaten von Schostakowitsch und Kabalewski erschien zudem Anfang 2019 bei Hyperion.

Olli Mustonen begann im Alter von fünf Jahren zunächst mit dem Cembalo- und kurze Zeit später mit dem Klavierspiel. Erste Kompositionsversuche unternahm er bereits mit acht Jahren. Am Klavier anfänglich von Ralf Gothóni unterrichtet, setzte er später seine Studien an der Sibelius-Akademie in Helsinki fort, als Pianist bei Eero Heinonen, für Komposition bei Einojuhani Rautavaara.