Museum Lothar Fischer

Es ist die Geschlossenheit des in unterschiedlichen Materialien wie Ton, Gips, Bronze und Eisen aus allen Schaffensphasen präsentierten Werkes des international angesehenen Bildhauers Lothar Fischer (1933–2004), die das 2004 eröffnete Museum weit über Deutschland hinaus bekannt macht. Aber auch die Architektur des Hauses, die in engster Zusammenarbeit zwischen Künstler und Architekten entstand, trägt wesentlich zur Beachtung bei. Ein profiliertes Sonderausstellungsprogramm zeigt schließlich, dass sich ein zunächst als monografisches Künstlermuseum konzipiertes Haus zum lebendigen Forum der Auseinandersetzung mit der Kunst beispielhaft entwickeln kann.
Im Unterschied zu einem Museum für Malerei braucht ein Haus der Skulptur gerade keine gleichmäßig ausgeleuchteten Räume.
In drei Wechselausstellungen pro Jahr trifft das Œuvre des ehemaligen Professors für Bildhauerei an der Hochschule der Künste in Berlin (heute Universität der Künste) in immer neuen Konstellationen auf andere künstlerische Positionen, die seinem bildnerischen Denken nahestehen. So ist die Klassische Moderne mit Ausstellungen von Alberto Giacometti, Giorgio Morandi, Henry Moore, Eduardo Chillida oder Max Beckmann ebenso fester Bestandteil des Ausstellungsprogramms wie die Bildhauerei der 1960er/1970er und 1980er Jahre sowie jüngere zeitgenössische Positionen, die alle zwei Jahre der Trägerin / dem Träger des Lothar-Fischer-Preises vorbehalten sind.
Aktuelle Ausstellung
CHRISTIANE LÖHR – KOSMOS UND KONTEXT
2. März bis 22. Juni 2025
Die 1965 in Wiesbaden geborene Bildhauerin Christiane Löhr, die heute in Köln und im italienischen Prato lebt, schafft einen beeindruckenden skulpturalen und installativen Kosmos. Dafür verwendet sie unterschiedliche Materialien aus der Natur, die sie räumlich und architektonisch in einen neuen Kontext verortet. Organische Elemente wie Flugsamen, Pflanzenstängel, Kletten, Baumblüten oder Pferdehaar nutzt sie als Konstruktionsmaterial für ihr einzigartiges Werk. Alle formgebenden Naturgebilde findet die Bildhauerin eher beiläufig, um sie dann in eine neue Ordnung zu bringen und eine bewusste Setzung im Raum vorzunehmen.