Mitwirkende
- Esther Hoppe Violine
- Lars Anders Tomter Viola
- Christian Poltéra Violoncello
- Janne Saksala Kontrabass
- Juho Pohjonen Klavier
Programm
- GABRIEL FAURÉ Elegie op. 24 Sicilienne op. 78 für Violoncello und Klavier Klavierquartett Nr. 2 g-Moll op. 45
- FRANZ SCHUBERT Forellenquintett A-Dur op. posth. 114 D 667
In Schuberts Forellenquintett scheint die Sonne – eine Ausnahme im Œuvre des Komponisten, der ansonsten gern in Abgründe blickt. Schuberts ewig jungem Klavierquintett werden Werke zur Seite gestellt von Gabriel Fauré, der 2024 seinen hundertsten Todestag feierte: Musik allerhöchster Qualität, die in Deutschland immer noch zu selten aufgeführt wird.
FÜNF FREUNDE
... und die lustige Forelle: Der Cellist Christian Poltéra fragte nach bei seiner Frau, der Geigerin Esther Hoppe, aus Finnland holte man sich den ehemaligen Sir-András-Schiff-Schüler Juho Pohjonen hinzu und führte dann so manches Telefonat – schon war es da, das Quintett, um Schuberts Freundschaftsmusik aufzuführen.
Biografien
- Esther Hoppe
Die Schweizer Violinistin Esther Hoppe verfolgt gleichermassen als Solistin, Kammermusikerin und Pädagogin eine vielseitige internationale Karriere.
Nach Studien in Basel, Philadelphia und London gewann sie 2002 den 1. Preis beim Internationalen Mozart-Wettbewerb in Salzburg. Als Geigerin des Tecchler Trios (2003-2011) gewann sie zahlreiche weitere Preise, darunter den 1. Preis beim Internationalen ARD-Wettbewerb in München.
Nebst Auftritten als Solistin (u.a. Royal Liverpool Philharmonic, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Royal Liverpool Philharmonic, Les Siècles, Kammerorchester Basel, Münchener Kammerorchester) pflegt sie eine rege Kammermusiktätigkeit.
Dabei gehören u.a. Clemens und Veronika Hagen, Sharon Kam, Lars Anders Tomter, Francesco Piemontesi, Heinz Holliger, Elisabeth Leonskaja und Pascal Moraguès zu ihren Partnern. Aktuell bildet sie ein Trio mit Ronald Brautigam und Christian Poltéra. Dieses Trio spielt in den grossen Konzertsälen Europas, oft auch in der Konstellation mit Fortepiano/Darmsaiten.
Esther Hoppe gastiert regelmässig bei hochkarätigen Festivals wie dem Lucerne Festival, Gstaad Menuhin Festival, Edinburgh Festival, Kammermusikfest Lockenhaus, Musiktage Mondsee, Styriarte Graz, Delft Kammermusik Festival und Mozartwoche Salzburg.
Seit 2013 ist sie Professorin für Violine an der Universität Mozarteum in Salzburg und leitet dort eine erfolgreiche Geigenklasse.
Nach hochgelobten CD-Aufnahmen mit Werken von Mozart, Stravinsky und Poulenc mit dem Pianisten Alasdair Beatson für Claves Records erschien 2022 eine Gesamtaufnahme der Sonaten und Partiten für Violine solo von Johann Sebastian Bach, ebenfalls bei Claves Records, welche international auf begeisterte Resonanz stiess. Weitere CD-Aufnahmen erschienen bei Virgin Classics, Neos, Concentus Records und Ars Musici.
Ab der Saison 2025/26 wird sie als künstlerische Leiterin der Camerata Zürich wirken.
- Lars Anders Tomter
Lars Anders Tomter gehört zu den herausragenden Bratschenvirtuosen unserer Zeit. Der vom Fachmagazin »The Strad« als »Giant of the Nordic Viola« bezeichnete Musiker wurde im norwegischen Hamar geboren und begann mit acht Jahren Violine zu spielen, wenig später Bratsche. Er studierte bei Leif Jørgensen, Max Rostal und Sándor Végh.
Seine internationale Karriere begann 1987/88, als er mit dem renommierten Norwegischen Kammerorchester unter der Leitung von Iona Brown umfangreiche Tourneen durch die Vereinigten Staaten und Deutschland machte. Seitdem gastiert Lars Anders Tomter in den bedeutendsten Konzertsälen der Welt und ist regelmäßiger Gast bei führenden Festivals. Orchesterengagements führten ihn u. a. zum Royal Philharmonic Orchestra, BBC Symphony Orchestra, BBC Scottish Orchestra, zur Academy of St Martin in the Fields, zum City of Birmingham Symphony Orchestra, Buda- pest Festival Orchestra, hr-Sinfonieorchester, Gürzenich-Orchester Köln sowie zur Ungarischen Nationalphilharmonie.
Zahlreiche neue Bratschenwerke von Komponisten wie Anders Eliasson, Ragnar Søderlind, Erkki-Sven Tüür oder Rolf Wallin sind durch den Impuls von Lars Anders Tomter entstanden. CD-Produktionen hat er für die Labels NMC, Octavia, SIMAX, Chandos, Virgin Classics und Naxos gemacht. Lars Anders Tomter ist Professor an der Norwegischen Musikhochschule in Oslo sowie Gastprofessor an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Er ist Mitbegründer und Künstlerischer Co-Leiter des Festivals Fjord Classics.
Lars Anders Tomter spielt eine Gasparo da Sal aus dem Jahr 1590.
- Christian Poltéra
Christian Poltéra, 1977 in Zürich geboren, erhielt Unterricht bei Nancy Chumachenco sowie Boris Pergamenschikow und studierte später bei Heinrich Schiff in Salzburg und Wien. Als Solist arbeitet er mit führenden Orchestern zusammen wie dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Los Angeles Philharmonic, den Münchner Philharmonikern, dem Oslo Philharmonic, dem BBC Symphony Orchestra, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Santa Cecilia Orchestra Rom, dem Chamber Orchestra of Europe, dem Orchestre de Paris, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und der Camerata Salzburg. Dabei gehören Dirigenten wie Riccardo Chailly, Christoph von Dohnányi, Bernard Haitink, Sir John Eliot Gardiner, Paavo Järvi und Andris Nelsons zu seinen Partnern. 2004 wurde er mit dem Borletti-Buitoni Award ausgezeichnet und als »BBC New Generation Artist« ausgewählt.
Christian Poltéra widmet sich auch intensiv der Kammermusik mit Musikern wie Mitsuko Uchida, Christian Tetzlaff, Gidon Kremer, Lars Vogt, Leif Ove Andsnes, Kathryn Stott, Esther Hoppe, Ronald Brautigam, dem Zehetmair, Artemis, Belcea und dem Auryn Quartett. Zusammen mit Frank Peter Zimmermann und Antoine Tamestit bildet er ein festes Streichtrio, das Trio Zimmermann, das in den bedeutenden Musikmetropolen zu Gast ist. Ferner tritt er bei renommierten Festivals auf, unter anderem in Salzburg, Luzern, Edinburgh, Berlin, Wien, Schleswig-Holstein und London (Proms). Seit 2013 ist Christian Poltéra Künstlerischer Leiter der Kammermusiktage in der Bergkirche
Büsingen. Christian Poltéras zahlreiche Aufnahmen sind vielfach ausgezeichnet worden (u. a. mit dem BBC Music Magazine Award, Gramophone Choice, Diapason d’Or de l’année) und spiegeln sein vielseitiges Repertoire wider. Cellokonzerte von Dvořák, Walton, Hindemith, Schostakowitsch, Dutilleux, Lutosławski, Martinu und Ligeti gehören ebenso dazu wie Sonaten von Mendelssohn, Fauré und Saint-Saëns. Mit dem Trio Zimmermann hat er Einspielungen mit Werken von Mozart, Beethoven, Bach, Hindemith und Schönberg vorgelegt.Christian Poltéra ist Dozent an der Hochschule Luzern. Er gibt regelmäßig Meisterkurse und ist Juror bei verschiedenen Cellowettbewerben, u. a. beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München. Zudem hat er Urtext-Ausgaben für den Henle- Verlag herausgegeben.
Christian Poltéra spielt das berühmte »Mara«-Violoncello von Stradivari aus dem Jahr 1711.
- Janne Saksala
»Eigentlich wollte ich gar nicht Orchestermusiker werden. Aber für einen Kontrabassisten ist das Repertoire sehr klein, wenn man nicht im Orchester spielt. Man kommt nicht mit den großen Komponisten in Berührung. Das ist auf Dauer dann doch zu wenig. Und jetzt bin ich ganz glücklich als Orchestermusiker.«
Als einem örtlichen Jugendorchester ein Kontrabass fehlte, fragte sein Lehrer Janne Saksala, der bereits Klavier und E-Bass spielte, ob er sich an dem Instrument versuchen wolle. Er sagte sofort und mit großer Begeisterung zu. 1981 begann er ein Kontrabassstudium bei Jiri Paevianen an der Musikschule seiner Heimatstadt Helsinki, das er ab 1986 bei Klaus Stoll an der Berliner Hochschule der Künste fortsetzte.
Weitere wichtige Einflüsse sind Duncan McTier, Frantisek Posta und Ilan Gronich. 1991 war er Preisträger beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München. Zwei Jahre später wurde Saksala Mitglied der Berliner Philharmoniker, wo er seit 2008 als Solo-Kontrabassist engagiert ist.
Als leidenschaftlicher Kammermusiker trat er u.a. mit Olli Mustonen, Isabelle Faust, Guy Braunstein, Igor Levit, Leif Ove Andsnes, Jan Vogler und Tabia Zimmermann zusammen.
Saksala spielt regelmäßig mit den Stradivari-Solisten der Berliner Philharmoniker und ist Gründungsmitglied der Berlin Philharmonic Jazz Group und des Oriol Ensembles.
Er tritt nicht nur auf, sondern ist auch ein leidenschaftlicher Lehrer. Er hält jährlich einen Meisterkurs an der Carl-Flesch-Akademie in Baden-Baden, war Gastprofessor an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin und Gastdozent an mehreren Universitäten in Amerika, Europa und Asien. In jüngster Zeit interessiert sich Saksala auch für Komposition. 2017 schrieb er sein erstes Stück »Rituaali für Violoncello und Kontrabass«.
- Juho Pohjonen
Der Pianist Juho Pohjonen, der für seine »tadellose Technik« (The Washington Post) und seine »elegante Musikalität« (The New York Times) gelobt wird, ist international als Orchestersolist, Rezitalist und Kammermusiker gefragt. Als glühender Vertreter der skandinavischen Musik bietet Pohjonens wachsende Diskografie ein Schaufenster mit Musik finnischer Landsleute wie Esa-Pekka Salonen, Kaija Saariaho und Jean Sibelius.
Der »schnell aufstrebende finnische Star« wurde als »herrlich bescheidener, aber betörender Solist« (The Guardian) in seinen jüngsten Engagements mit den Orchestern der Deutschen Radiophilharmonie, Taiwan, BBC und Los Angeles Philharmonic gefeiert; Orchester von Cleveland und Minnesota; die Sinfonien von San Francisco, Atlanta, New Jersey und Colorado; National Arts Centre Orchestra, Scottish Chamber Orchestra, Danish National Symphony, Finnish Radio Symphony, Philharmonia Orchestra of London und das Mostly Mozart Festival.
Kürzlich spielte er Sauli Sinojevs Klavierkonzert mit dem Lahti Symphony Orchestra und Daniel Bjarnasons Konzert »Processions« mit dem Helsinki Philharmonic, beide mit Bjarnason am Pult. Pohjonen hat auch mit den führenden Dirigenten der Gegenwart zusammengearbeitet, darunter Marin Alsop, Lionel Bringuier, Marek Janowski, Fabien Gabel, Kirill Karabits, Osmo Vänskä, Pietari Inkinen, Stefan Asbury, Esa-Pekka Salonen, Robert Spano, Markus Stenz und Pinchas Zukerman.
Pohjonen trat in Rezitalen in der New Yorker Carnegie Hall und im Lincoln Center, im Kennedy Center in Washington, D.C., in der Steinway Society in San Jose, in der Society of the Four Arts in Palm Beach sowie in San Francisco, La Jolla, Philadelphia, Detroit, Savannah und Vancouver auf. Er gab sein Londoner Debüt in der Wigmore Hall und spielte Liederabende in ganz Europa in Antwerpen, Hamburg, Helsinki, St. Petersburg und Warschau. Nach einer Sendung in der 92nd Street Y in New York, in der Salonens »Dichotomie« gezeigt wurde, kommentierte die New York Times: »[Pohjonen] spielte es wie ein Meister.«
Pohjonen pflegt eine enge Beziehung zur Chamber Music Society of Lincoln Center, mit der er bereits in der Alice Tully Hall, im Saratoga Performing Arts Center und im Wolf Trap aufgetreten ist. Er spielte auch mit dem Escher und dem Calidore String Quartet und arbeitet regelmäßig in Programmen der Elbphilharmonie in Hamburg und mit dem Geiger Cho-Liang Lin zusammen. Er spielte Festivals in Luzern, Finnland, Norwegen und Deutschland; beim Gilmore Keyboard Festival; das Marlboro Music Festival; und ChamberFest Cleveland.
Pohjonens wachsende Diskografie umfasst »The Dvořák Album«, aufgenommen mit Jan Vogler und dem Moritzburg Festival (Sony Classical 2022); »Cellowerke« (Inbal Segev) von Chopin, Grieg und Schumann (AVIE 2018); »Bach: 6 Sonaten für Violine« (Nicolas Dautricourt) »und Klavier« (La Dolce Volta 2018); »Music@Menlo Live: Karten und Legenden« (2010); und »Plateaux«, Werke von Pelle Gudmundsen-Holmgreen, aufgenommen mit Ed Spanjaard und dem Danish National Symphony Orchestra. Pohjonen ist Gründungsmitglied des Sibelius Piano Trios, das zu Ehren des hundertsten Jahrestages der Unabhängigkeit Finnlands im Jahr 1917 »ein wunderschönes Debüt« (Stereophile) veröffentlichte (Yarlung Records 2016).
Pohjonen erwarb einen Master-Abschluss bei Meri Louhos und Hui-Ying Liu-Tawaststjerna an der Sibelius-Akademie in Helsinki. Er wurde von Sir Andras Schiff als Stipendiat des Klavierfestes Ruhr 2009 ausgewählt.