Mitwirkende
- Ilya Gringolts Violine
- Franziska Hölscher Violine
- Gregor Sigl Viola
- Lily Francis Viola
- Julia Hagen Violoncello
- Clemens Hagen Violoncello
Programm
- HERMANN GRÄDENER Streichquartett Nr. 1 d-Moll op. 33
- JOHANNES BRAHMS Streichquintett Nr. 1 F-Dur op. 88
- ARNOLD SCHÖNBERG Streichsextett op. 4 »Verklärte Nacht«
Spannend! Unser Programm reproduziert die Uraufführung der »Verklärten Nacht« vom 18. März 1902 in Wien und stellt uns damit auch den heute kaum gespielten Brahms-Freund Hermann Grädener vor. Die wirkliche Entdeckung dürfte für viele Musikfreunde Schönbergs Sextett sein: hochromantisch wie Mahler und Strauss, schwer zu besetzen und deshalb, wie auch Brahms’ Quintett, nur selten aufgeführt.
HERAUSRAGEND
Hand aufs Herz, wie oft haben Sie bisher ein Quartett, ein Quintett und ein Sextett in einem Konzert gehört? Ein reiner Quartettabend wäre viel einfacher zu besetzen. Bei der Auswahl unserer Namen schauen Kenner entzückt zweimal hin – allen anderen empfehlen wir einfach zuzuhören.
Biografien
- Ilya Gringolts
Ilya Gringolts überzeugt mit hochvirtuosem Spiel und anspruchsvollen Interpretationen und sucht immer wieder neue musikalische Herausforderungen.
Als gefragter Solist widmet sich Ilya Gringolts dem großen Orchesterrepertoire ebenso wie zeitgenössischen und seltenen Werken. Er interessiert sich auch für historische Aufführungspraktiken. Zu seinen Konzertprogrammen gehören virtuoses frühes Repertoire von Leclair und Locatelli sowie Paganinis Solo- und Orchesterwerke. Neue Werke von Peter Maxwell Davies, Augusta Read Thomas, Christophe Bertrand, Bernhard Lang, Beat Furrer und Michael Jarrell wurden von ihm uraufgeführt. Im Sommer 2020 gründeten Ilya Gringolts und Ilan Volkov die I&I Foundation zur Förderung zeitgenössischer Musik, die Kompositionsaufträge an junge Komponistinnen und Komponisten vergibt.
Ilya Gringolts startete mit einer ausgedehnten Tournee nach Australien und Neuseeland in die Saison 2023/24. Weitere Kooperationen in dieser Saison umfassen Auftritte mit dem Ungarischen Nationalen Symphonieorchester, dem Royal Scottish National Orchestra, dem BBC Symphony Orchestra, dem Orchestra Filarmonica della Scala und den Brüsseler Philharmonikern. Neue Projekte, die sich dem historisch informierten Repertoire verschrieben haben, werden Konzerte von Mendelssohn mit La Scintilla und von Sibelius mit dem Finnish Baroque Orchestra umfassen. Außerdem wird er neue Werke von Lotta Wennäkoski, Chaya Czernowin, Boris Filanovsky und Mirela Ivicevic uraufführen.
Ilya Gringolts konzertierte mit renommierten Orchestern wie dem Los Angeles Philharmonic, dem NHK Symphony Orchestra, dem Israel Philharmonic Orchestra, dem Singapore Symphony Orchestra, dem Royal Stockholm Philharmonic, dem Finnish Radio Symphony Orchestra, den St. Petersburger Philharmonikern, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem Mahler Chamber Orchestra. Jüngste Höhepunkte waren gemeinsame Projekte mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Santa Cecilia Orchestra Rom, dem Tonhalle-Orchester Zürich, den Wiener Symphonikern, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, den Bamberger Symphonikern, dem Oslo Philharmonic, dem Helsinki Philharmonic, dem City of Birmingham Symphony Orchestra, dem Budapest Festival Orchestra, dem Orchestre National des Pays de la Loire und dem National Symphony Orchestra Taiwan. Von seiner Violine aus dirigierte er zuletzt Projekte mit dem Australian Chamber Orchestra, dem Orchestra della Svizzera Italiana, der Camerata Bern und dem Ensemble Resonanz.
Für seine mit dem Diapason d'Or und dem Gramophone Editor's Choice Award ausgezeichnete Aufnahme von Locatellis Il labirinto armonico (2021) leitete Ilya Gringolts auch das Finnish Baroque Orchestra vom Instrument aus. Im selben Jahr folgte die Solo-CD Ciaccona mit Werken von Bach, Pauset, Gerhard und Holliger, die ebenfalls mit dem Gramophone Editor's Choice Award ausgezeichnet wurde. Zu seiner umfangreichen Diskografie mit hochgelobten CD-Produktionen u.a. für Deutsche Grammophon, BIS und Hyperion gehören auch die von der Kritik gefeierte Einspielung von Paganinis 24 Capricen für Violine solo und die Einspielung des gesamten Violinwerks von Strawinsky (2018), aufgenommen mit dem Orquesta Sinfónica de Galicia unter Dima Slobodeniouk und ausgezeichnet mit dem Diapason d'Or.
Als erster Geiger des Gringolts Quartetts feierte er große Erfolge bei den Salzburger Festspielen, Lucerne Festival, Edinburgh Festival, Concertgebouw Amsterdam, Philharmonie Luxembourg, Elbphilharmonie Hamburg und Teatro La Fenice in Venedig. Als hochgeschätzter Kammermusiker arbeitet Ilya Gringolts regelmäßig mit Künstlern wie Nicolas Altstaedt, Alexander Lonquich, Peter Laul, Aleksandar Madzar, Christian Poltera, Lawrence Power und Jörg Widmann zusammen.
Nach seinem Violin- und Kompositionsstudium bei Tatiani Liberova und Zhanneta Metallidi in St. Petersburg besuchte er die Juilliard School of Music, wo er bei Itzhak Perlman studierte. Er gewann den Internationalen Violinwettbewerb Premio Paganini (1998) und ist bis heute der jüngste Preisträger in der Geschichte des Wettbewerbs; Zu Beginn seiner Karriere wurde er auch zum BBC New Generation Artist ernannt. Neben seiner Professur an der Zürcher Hochschule der Künste wurde Ilya Gringolts 2021 an die renommierte Accademia Chigiana in Siena berufen.
Er spielt eine Stradivari (1718 "ex-Prové") Violine.
- Franziska Hölscher
Die Geigerin Franziska Hölscher ist eine der vielseitigsten Musikerinnen der jungen Generation. Sie war und ist als Solistin, Kammermusikerin und Festivalleiterin Gast in der Berliner Philharmonie und dem Konzerthaus Berlin, der Elbphilharmonie Hamburg, dem Festspielhaus Baden-Baden, dem Concertgebouw Amsterdam, dem Palais des Beaux-Arts Brüssel, dem Wiener Konzerthaus und im Rudolfinum Prag. Sie konzertiert bei der Schubertiade Schwarzenberg, den Bregenzer Festspielen, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, den Schwetzinger SWR Festspielen, der Bachwoche Ansbach, dem Rheingau Musik Festival und beim Heidelberger Frühling. Von Beginn ihrer Karriere hatte das Zusammenspiel mit Kollegen einen festen Platz in ihrem Repertoire. Seit ihrem Debüt mit Martha Argerich gehören Kit Armstrong, Martin Helmchen, Nils Mönkemeyer, Maximilian Hornung, Daniel Müller-Schott und Christoph Prégardien zu ihren Partnern.
Mit dem Autor Roger Willemsen verband sie eine künstlerische Freundschaft. Mit ihm entwickelte sie das Bühnenprogramm »Landschaften«, das sie zusammen mit der Schauspielerin Maria Schrader und der Pianistin Marianna Shirinyan eingespielt hat und seitdem in den Bestseller-Listen geführt wird. In ihren dramaturgisch durchdachten Konzertprogrammen verbindet Hölscher Werke des Barock und des klassisch-romantischen Repertoires mit Musik der Gegenwart, so auf ihrer vielfach ausgezeichneten CD »SEQUENZA«.
2018 spielte sie bei den Movimentos Festwochen die Uraufführung des Concertinos für Violine und Streicher von Wolfgang Rihm. Als Solistin konzertiert sie darüber hinaus u. a. mit der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, dem Ensemble Resonanz, dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn, dem Orchester des Nationaltheaters Prag und der Sinfonia Varsovia.
In der aktuellen Saison 2024/25 wird Franziska Hölscher das Violinkonzert von Ondřej Adámek bei den Bregenzer Festspielen spielen, und mit dem Württembergischen Kammerorchester das »Concerto funebre« von Karl Amadeus Hartmann im Konzerthaus Berlin aufführen. Mit Vivaldis »Vier Jahreszeiten« ist sie mit einem Play-Lead-Projekt mit der Blockflötistin Dorothee Oberlinger u.a. im Konzerthaus Ravensburg und beim Mosel Musikfestival auf Tournee. Chaussons Konzert für Violine, Klavier und Streichquartett spielt sie mit der Pianistin Danae Dörken und dem Minguet Quartett. Als Solistin und Kammermusikpartnerin von Benjamin Appl, Herbert Schuch, Lauma Skride und Sebastian Manz ist sie beim Mozartfest Augsburg, beim MDR-Musiksommer, bei den Wartburgkonzerten, im Robert-Schumann-Saal Düsseldorf, in der Meistersingerhalle Nürnberg, im Brucknerhaus Linz und mehrmals bei den Schwetzinger SWR Festspielen zu Gast. Mit ihrem Trio mit Katja Riemann und Marianna Shirinyan spielt sie beim MDR-Musiksommer und beim Schleswig-Holstein Musik Festival. Eine ausgedehnte Kammermusik-Tour zum Schönberg-Jahr führt sie von Bozen aus nach Neumarkt, in die Elbphilharmonie Hamburg, in das Concertgebouw Amsterdam, das Konzerthaus Dortmund und das Wiener Konzerthaus.
In Heidelberg geboren und ausgebildet von Ulf Hoelscher, Thomas Brandis, Nora Chastain und Reinhard Goebel, erhielt Franziska Hölscher bereits in jungen Jahren Preise bei bedeutenden internationalen Wettbewerben wie den 1. Preis beim internationalen Rundfunkwettbewerb Prag. Als Botschafterin des von Lars Vogt initiierten Projekts »Rhapsody in School« setzt sie sich für die Vermittlung von klassischer Musik in Schulen ein.
Franziska Hölscher ist Künstlerische Leiterin der Kammermusikreihe »Klangbrücken« im Konzerthaus Berlin, die sie mit Severin von Eckardstein 2014 ins Leben gerufen hat. Gemeinsam mit Kit Armstrong hat sie 2021 die künstlerische Leitung der Musiktage Feldafing übernommen. Seit 2022 ist sie Künstlerische Leiterin des Musikfestivals »Fränkischer Sommer«.
- Gregor Sigl
Der Geiger und Bratscher Gregor Sigl erhielt im Alter von fünf Jahren ersten Musikunterricht bei seiner Mutter und an der Albert Greiner Sing- und Musikschule in Augsburg.
Bereits als Zehnjähriger begann er ein Studium an der Musikhochschule Mozarteum in Salzburg bei Prof. Jürgen Geise und gewann in den folgenden Jahren erste und zweite Preise beim Deutschen Bundeswettbewerb Jugend Musiziert in den Sparten Violine solo und Streichquartett.
1991 ermöglichte ihm ein Stipendium der Eastman School of Music in Rochester, New York, ein Gaststudium bei der amerikanischen Geigerin Lynn Blakeslee.
1993 wurde Sigl in die internationale Meisterklasse des Lettischen Geigers Philippe Hirshhorn am Konservatorium Utrecht aufgenommen.Von 1997 bis 1999 vervollständigte er seine Studien bei den Geigern Arjen Beintema, Viktor Liberman, Herman Krebbers, Alexander Kerr und Charles André Linale.
Zwischen 1997 und 2007 wirkte Sigl regelmäßig als Gastkonzertmeister und Musikalischer Leiter bei renommierten Orchestern wie dem City of Birmingham Symphony Orchestra, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Orchestra Ensemble Kanazawa, der Camerata Salzburg und dem Swedish Radio Symphony Orchestra, unter Dirigenten wie Sir Neville Marriner, Franz Welser-Möst, Sir Roger Norrington, Vassily Sinaisky, Sakari Oramo, Leonidas Kavakos, Daniel Harding, Zoltan Kocsis, Adam Fischer, Peter Eötvös, Trevor Pinnock, Michael Gielen, Sir Charles Mackerras und Nikolaus Harnoncourt.Sigl bekleidet Professuren an der Universität der Künste in Berlin und an der Queen Elisabeth Music Chapel in Brüssel.
Als Mitglied des Artemis Quartetts konzertiert er in allen großen Musikzentren in Europa, den USA, Japan, Südamerika und Australien, sowie bei zahlreichen internationalen Festivals. Das Artemis Quartett ist exklusiv bei Erato - Warner Classics unter Vertrag.
Sigl’s Viola war bereits in mehreren bedeutenden Streichquartett-Formationen zuhause und ihr Klang ist unter anderem auf den Aufnahmen des legendären Busch Quartetts, des Petersen Quartetts und des Artemis Quartetts dokumentiert. Das Instrument stammt aus der Zeit um 1700 und konnte bis heute keinem Geigenbaumeister zugeordnet werden.
- Lily Francis
Lily Francis ist eine der führenden Geigerinnen und Bratschistinnen unserer Zeit.
1983 im amerikanischen West Hartford / Connecticut geboren, studierte sie Violine bei Joseph Silverstein am legendären Curtis Institute of Music in Philadelphia und bei Miriam Fried in Boston. 2009 wurde sie Preisträgerin des ARD-Musikwettbewerbs in München und ist mit einigen der führenden Orchestern Deutschlands aufgetreten, u. a. dem BR-Symphonieorchester, Münchener Kammerorchester und Münchner Rundfunkorchester.
2008 hatte sie ihr Carnegie Hall-Recital-Debüt und spielt regelmäßig in den USA und Europa. Lily Francis war von 2006 bis 2009 Mitglied der »Chamber Society of Lincoln Center« in New York, wo sie immer noch oft zu Gast ist. In letzter Zeit war sie als Konzertmeisterin des Münchener Kammerorchesters, des Wiener Kammerorchesters, der Camerata Salzburg, als Bratschistin des Aronowitz Ensemble London und als Mitglied beim Chamber Orchestra of Europe tätig.
Sie wirkte bei Festivals in Lockenhaus, Marlboro, Kronberg sowie bei IMS Prussia Cove mit und hat mit einigen der bekanntesten Musikerinnen und Musikern unserer Zeit gespielt, wie András Schiff, Gidon Kremer, Kim Kashkashian und Mitsuko Uchida. Im Frühling 2015 wurde sie Professorin für Kammermusik und Violine an der Bruckner Universität in Linz, seit 2016 lehrt sie an der Universität Mozarteum Salzburg.
- Julia Hagen
Natürlichkeit und Wärme, Vitalität und der Mut zum Risiko: solche Vorzüge werden regelmäßig genannt, wenn von Julia Hagens Spiel die Rede ist. Die junge Cellistin aus Salzburg überzeugt als Solistin mit Orchester ebenso wie im Rezital mit Klavier oder in zahlreichen Kammermusikkonstellationen an der Seite prominenter Partner. Die 28-Jährige, die heute in Wien lebt, verbindet technische Souveränität mit hohem gestalterischen Anspruch und einer unmittelbar kommunikativen Musizierhaltung.
Julia Hagen ist die Gewinnerin des Credit Suisse Young Artist Awards 2024. Der Preis beinhaltet ein Konzert mit den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Christian Thielemann im Rahmen des Sommer-Festivals in Luzern.
Zu den weiteren Höhepunkten der Saison 2023/24 gehören Konzerte mit der Dresdner Philharmonie unter Krzysztof Urbański mit einer anschließenden Europa-Tournee, sowie dem Orquesta Sinfónica Nacional de Colombia (Jonathan Bloxham), Orquesta Nacional de España (Giovanni Antonini), Kristiansand Symphony Orchestra (Julian Rachlin) und der Kammerakademie Potsdam (Paul McCreesh). Zudem kehrt sie zum Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Andrés Orozco-Estrada zurück und gibt ihr Debüt beim Orchestre Philharmonique de Radio France unter Mirga Gražinytė-Tyla mit Konzerten in der Philharmonie de Paris sowie dem Wiener Musikverein. Weitere Debüts führen sie auf eine Tournee durch die Schweiz mit den Wiener Symphonikern unter dem designierten Chefdirigenten Petr Popelka sowie zum Grafenegg-Festival mit der Philharmonie Brno unter Dennis Russell Davies.
Unter ihren vielfältigen Kammermusikaktivitäten sind ihre Triokonzerte mit Igor Levit und Renaud Capuçon bei der Schubertiade Schwarzenberg, in der Londoner Wigmore Hall und im Wiener Musikverein sowie ihre Aufführungen von Sofia Gubaidulinas Sonnengesang mit dem Los Angeles Master Chorale bei den Salzburger Festspielen besonders erwähnenswert. Sie musiziert weiterhin gemeinsam mit Anneleen Lenaerts, Mao Fujita, Lukas Sternath, Nikolai Lugansky und Sir András Schiff.
Julia Hagen begann im Alter von fünf Jahren mit dem Cellospiel. Der Ausbildung bei Enrico Bronzi in Salzburg sowie bei Reinhard Latzko in Wien folgten 2013 bis 2015 prägende Jahre in der Wiener Klasse von Heinrich Schiff und schließlich ein Studium bei Jens Peter Maintz an der Universität der Künste in Berlin. Als Stipendiatin der Kronberg Academy studierte Hagen darüber hinaus bis 2022 bei Wolfgang Emanuel Schmidt. Sie war Preisträgerin des internationalen Cellowettbewerbs in Liezen und des Mazzacurati Cellowettbewerbs und wurde u.a. mit dem Hajek-Boss-Wagner Kulturpreis sowie dem Nicolas-Firmenich Preis der Verbier-Festival-Academy als beste Nachwuchscellistin ausgezeichnet.
2019 veröffentlichte sie gemeinsam mit Annika Treutler ihr erstes Album mit den beiden Cellosonaten von Johannes Brahms bei Hänssler Classic.
Julia Hagen spielt ein Instrument von Francesco Ruggieri (Cremona, 1684), das ihr privat zur Verfügung gestellt wird.
- Clemens Hagen
Der Cellist Clemens Hagen stammt aus einer Salzburger Musikerfamilie und erhielt im Alter von sechs Jahren ersten Unterricht. Zwei Jahre später begann er bereits sein Studium an der Universität Mozarteum; später wechselte er an die Hochschule für Musik in Basel. Zu seinen Lehrern zählen Wilfried Tachezi und Heinrich Schiff. Neben zahlreichen ersten Preisen erhielt Clemens Hagen 1983 den Spezialpreis der Wiener Philharmoniker sowie den Karl-Böhm-Preis.
Als Solist konzertierte Clemens Hagen mit international renommierten Orchestern wie den Berliner und den Wiener Philharmonikern, den Wiener Symphonikern, dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, der Camerata Salzburg, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Chamber Orchestra of Europe, dem SWR Symphonieorchester, dem Cleveland Orchestra sowie dem NHK Symphony Orchestra Tokyo unter Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, Claudio Abbado, Franz Welser-Möst, Ingo Metzmacher, Sándor Végh und Daniel Harding.
Zu Clemens Hagens umfangreicher Diskografie zählen Liveaufnahmen von Johannes Brahms’ Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester zusammen mit Gidon Kremer und dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam unter Nikolaus Harnoncourt sowie Ludwig van Beethovens »Tripelkonzert« zusammen mit Thomas Zehetmair, Pierre-Laurent Aimard und dem Chamber Orchestra of Europe – ebenfalls unter Niko- laus Harnoncourt. Mit Paul Gulda und Stefan Vladar spielte er sämtliche Werke für Violoncello und Klavier von Beethoven und Schumann ein. Auf seiner jüngsten Einspielung ist Clemens Hagen im Cellokonzert C-Dur von Joseph Haydn zu hören.
Als wesentliche Ergänzung seiner solistischen Tätigkeit betrachtet Clemens Hagen die Kammermusik: An erster Stelle ist hier das Hagen Quartett zu nennen, mit dem er seit über 35 Jahren weltweit konzertiert und mit dem er für die Deutsche Grammophon über 45 CDs eingespielt hat. Zu den weiteren Kammermusikpartnern zählen u. a. Jörg Widmann, Gidon Kremer, Renaud Capuçon, Leonidas Kavakos, Maxim Vengerov, Chris- tian Tetzlaff, Yuja Wang, Evgeny Kissin, Mitsuko Uchida, Martha Argerich, Hélène Grimaud, Kirill Gerstein, Stefan Vladar, Leif Ove Andsnes und Sabine Meyer.
Seit der Saison 2018/19 ist er der Cellist des Wiener Klaviertrios. Seit 1988 unterrichtet er an der Universität Mozarteum Violoncello und Kammermusik, seit 2003 hat er dort eine Professur inne.
Clemens Hagen spielt ein Violoncello von Antonio Stradivari aus dem Jahr 1698.