Mitwirkende
- Julian Prégardien Evangelist
- Balthasar-Neumann-Chor
- Balthasar-Neumann-Orchester
- Lionel Sow Musikalische Leitung
Programm
- HUGO DISTLER Wachet auf, ruft uns die Stimme
- JOHANN SEBASTIAN BACH Weihnachtsoratorium BWV 248: Teil I, V und VI
- JAN SANDSTRÖM Es ist ein Ros entsprungen
- THOMAS ADÈS Fayrfax Carol
Dass Jesus im Stall geboren wurde, beleidigte das barocke Gemüt. Und so verwandelt Bach sein Orchester in musikalisches Gold, lässt es glitzern und schimmern, wie um eine historische Ungerechtigkeit auszugleichen. Bei solcher Farbenpracht spricht der Musiker vom »Spaltklang«. Wir hingegen haben zusammengebracht: bachsche Weihnachtskantaten mit weiteren Werken, die herrlich zum Christfest passen und dabei die künstlerische Spannbreite unseres Ausnahmechores präsentieren.
ERSTE WAHL
Balthasar-Neumann-Chor und -Orchester sind langjährige Freunde in Neumarkt, ebenso der fantastische Tenor Julian Prégardien, als Evangelist auch bei Bachs Passionen erste Wahl. Neu hinzu kommt nun Lionel Sow, 2011 zum Ritter des französischen Ordens der Künste und Literatur geschlagen. Der ehemalige künstlerische Leiter der Maîtrise Notre-Dame de Paris und Chef des französischen Rundfunkchors übernimmt bei uns die Leitung des Balthasar-Neumann-Chores.
Biografien
- Julian Prégardien
Julian Prégardien wurde in Frankfurt geboren und erhielt seine erste musikalische Bildung in den Chören der Limburger Dommusik. Nach Studien in Freiburg und im Rahmen der Akademie des Opernfestivals von Aix-en-Provence war er von 2009 bis 2013 Ensemblemitglied der Oper Frankfurt. Parallel entwickelte sich seine internationale Konzerttätigkeit.
Er zählt heute zu den herausragendsten internationalen Vertretern der jungen Generation klassischer Sänger. Seine klare Stimme, sein tiefes Textverständnis und seine Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, machen ihn zu einem gefragten Liedinterpreten. Ein besonderer Schwerpunkt der künstlerischen Tätigkeit von Julian Prégardien sind Liederabende und Kammermusikprojekte. Anlässlich des 200. Jahrestages der Entstehung von Schuberts »Die schöne Müllerin« hat er im Herbst 2023 dieses Meisterwerk an zehn verschiedenen Orten in Wien aufgeführt. Diese außergewöhnliche Erfahrung inspirierte ihn zur Gründung des Festivals »Liedstadt«, das im Oktober 2024 zum ersten Mal in Hamburg stattfand und Künstler in facettenreichen Formaten zum Thema »Lied« präsentierte. Aufgrund des großen Erfolges wandert Liedstadt nun weiter nach Weimar, Berlin, Leipzig und Salzburg.
Als Opernsänger gastierte er beim Festival dʼAix-en-Provence, an der Hamburgischen und an der Bayerischen Staatsoper sowie an der Opéra Comique in Paris. 2018 debütierte er bei den Salzburger Festspielen als Narraboth in Richard Straussʼ »Salome« (Regie: Romeo Castellucci) mit den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Franz Welser-Möst. Weitere Höhepunkte waren eine Neuproduktion von Mozarts »Zauberflöte« an der Staatsoper Berlin, Don Ottavio (»Don Giovanni«) bei der Mozartwoche Salzburg und bei den Salzburger Festspielen, eine szenische Umsetzung von Romeo Castelluccis »Mozart Requiem« unter Raphaël Pichon in Neapel, Tamino in Mozarts »Zauberflöte« in Cleveland unter der Leitung von Franz Welser-Möst, gefolgt von einer Neuproduktion von Mozarts »Zauberflöte« an der Wiener Staatsoper im Januar 2025. In der Saison 2025/26 ist Julian Prégardien als Don Ottavio (»Don Giovanni«) und als Oronte in einer Neuproduktion von Händels »Alcina« an der Bayerischen Staatsoper in München sowie in einer Neuproduktion von Monteverdis »L’Orfeo« bei den Schwetzinger Festspielen zu erleben. Mit der halbszenischen Produktion »Zaide oder Der Weg des Lichts« unter der Leitung von Raphaël Pichon kehrt Julian Prégardien im Sommer 2025 zu den Salzburger Festspielen zurück.
Aus dem internationalen Konzertgeschehen ist Julian Prégardien nicht mehr wegzudenken. Höhepunkte der jüngsten Vergangenheit waren eine Tournee mit dem Concentus Musicus Wien unter Stefan Gottfried, Konzerte mit dem Cleveland Orchestra unter Franz Welser-Möst sowie sein Debüt in der Carnegie Hall mit dem Orchestra of St. Luke’s unter Bernard Labadie, Konzerte mit dem Oslo Philharmonic Orchestra und dem Royal Concertgebouw Orchestra unter Klaus Mäkelä, mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Sir John Eliot Gardiner und Riccardo Muti, mit dem Tonhalle-Orchester Zürich und Alondra de la Parra, mit dem Ensemble Pygmalion unter Raphaël Pichon sowie mit La Cetra unter Andrea Marcon. Besondere Highlights waren Bachs Matthäus-Passion mit den Wiener Philharmonikern unter Franz Welser-Möst, Bachs Johannes-Passion mit dem Gewandhausorchester unter Thomaskantor Andreas Reize und mit dem Ensemble Pygmalion unter Raphaël Pichon.
Julian Prégardien war 2019 »Artiste étoile« des Mozartfestes Würzburg. In der Saison 2025/26 ist er als Artist in Residence im Wiener Konzerthaus zu erleben, wo er unter anderem einen Liederabend mit Sir András Schiff gibt und in Konzerten mit den Wiener Symphonikern und dem RSO Wien sowie in einem von ihm kreierten neuen Format mit dem Titel »Schubert für alle« zu hören sein wird. Weitere Höhepunkte der Saison 2025/26 sind Bachs h-moll-Messe mit dem Gewandhausorchester unter Thomaskantor Andreas Reize, Konzerte mit der Camerata Salzburg, Bachs Weihnachtsoratorium mit dem Balthasar-Neumann-Chor und -Orchester und dem Budapest Festival Orchestra unter Iván Fischer, Beethovens 9. Symphonie mit den Wiener Symphonikern unter Dima Slobodeniouk, Konzerte mit Christoph Prégardien und dem Freiburger Barockorchester, Haydns »Jahreszeiten« mit dem Gewandhausorchester unter Franz Welser-Möst, orchestrierte Schubert-Lieder mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, ebenfalls unter Franz Welser-Möst, Bachs Matthäus-Passion unter Raphaël Pichon, Zenders »Winterreise« mit dem Ensemble Modern und Mahlers Rückert-Lieder mit dem RSO Wien unter Cornelius Meister.
Neben Liederabenden in ganz Europa wird er Schubert-Abende mit Sir András Schiff im Wiener Konzerthaus und in der Kronberg Academy geben und gemeinsam mit Kristian Bezuidenhout Schuberts »Die schöne Müllerin« bei der Schubertiade in Hohenems, in der Kölner Philharmonie, in der Hamburger Elbphilharmonie sowie bei der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie in Stuttgart aufführen.
Julian Prégardien hat bei Alpha Classics Schuberts »Winterreise«, Schuberts »Schwanengesang« und Schumanns »Dichterliebe« veröffentlicht. Seit kurzem ist er Exklusivkünstler des Labels Harmonia Mundi, bei dem er im August 2024 Schuberts »Die schöne Müllerin« mit Kristian Bezuidenhout am Hammerklavier veröffentlicht hat. Des Weiteren ist er seit 2017 Professor für Gesang an der Hochschule für Musik und Theater München, Mitglied des Schumann-Netzwerkes und war bis Dezember 2024 künstlerischer Leiter der Brentano-Akademie Aschaffenburg.
- Balthasar-Neumann-Chor
Tiefe Leidenschaft für Musik, höchste künstlerische Qualität und unbändige Freude am Singen: Dafür steht der 1991 von Thomas Hengelbrock gegründete Balthasar-Neumann-Chor. Mit großem Erfolg überrascht das Vokalensemble immer wieder mit energetischen Interpretationen und erschafft magische Momente für ein internationales Publikum. Der reine, warme Balthasar-Neumann-Klang, zu dem die Stimmen der exzellenten Sänger verschmelzen, berührt und fasziniert gleichermaßen und macht den Chor einzigartig. Daraus entsteht in Kombination mit intensiver Probenarbeit und einer tiefgreifenden Auseinandersetzung mit musikalischen Werken und ihren Schöpfern die enorme Qualität des Chores, der vom Gramophone Magazine zu »einem der besten Chöre der Welt« geadelt wurde. Zahlreiche Auszeichnungen, darunter mehrere ECHO-Klassik-Preise sowie ein Gramophone Award, unterstreichen das Renommee des Klangkörpers.
Unter der Leitung von Thomas Hengelbrock arbeiten die Sänger in internationalen Residenzen und konzertieren an namhaften Konzerthäusern sowie bei renommierten Festivals. Dabei kooperiert der Chor sowohl mit dem Balthasar-Neumann-Orchester als auch mit weiteren musikalischen Partnern wie dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem NHK Symphony Orchestra, dem Sinfonieorchester Basel und mit Gastdirigenten wie unter anderem Pablo Heras-Casado, Ivor Bolton und Howard Arman. Neben der historisch informierten Aufführung von Werken wie Wagners »Parsifal«, Mendelssohns »Elias«, Beethovens »Missa solemnis« und der Urfassung von Mascagnis »Cavalleria rusticana« widmet sich der Chor verstärkt auch zeitgenössischen Kompositionen und arbeitet genre- und disziplinübergreifend. Auch während der Coronazeit hat der Balthasar-Neumann-Chor einzigartigen Einsatz gezeigt, um kontinuierlich Projekte zu ermöglichen und Kunst und Kultur eine Stimme zu geben.
Ihr Wissen und ihre Begeisterung für Musik geben die Sänger regelmäßig im Rahmen von Meisterkursen, Workshops, Akademie-Programmen und weiteren Education-Projekten an die nächste Generation weiter.
- Balthasar-Neumann-Orchester
Mut zur Entdeckung, herausragende musikalische Qualität und pure Spielfreude – vor allem diese Eigenschaften zeichnen das 1995 von Thomas Hengelbrock gegründete Balthasar-Neumann-Orchester aus. Als eines der weltweit führenden Originalklangorchester eröffnet es immer wieder neue Sichtweisen, überzeugt durch energetische Interpretationen und denkt jenseits von Schubladen und Grenzen. In dem europäischen Künstlerkollektiv kommen die besten Musiker ihres Fachs zusammen, um gemeinsam ganz radikal Musik zu machen. Sie wollen Werke ganzheitlich begreifen, betrachten diese in ihrem historischen und soziokulturellen Kontext und führen sie so authentisch wie möglich auf. Mehrere ECHO-Klassik-Preise sowie ein Gramophone Award zeugen von der internationalen Anerkennung, die das Orchester seit seiner Gründung erfährt.
Neben Auftritten unter der Leitung von Thomas Hengelbrock – oftmals gemeinsam mit dem Balthasar-Neumann-Chor – arbeitet das Balthasar-Neumann-Orchester mit Gastdirigenten wie Teodor Currentzis, Pablo Heras-Casado und Antonello Manacorda zusammen. Opernproduktionen und Konzerte führten die Musiker unter anderem nach Baden-Baden, Paris, Aix-en-Provence und Madrid, an die Konzerthäuser in Dortmund und Wien, die Elbphilharmonie in Hamburg, das Théâtre des Champs-Élysées in Paris, den Palau de la Música Catalana in Barcelona sowie zu wichtigen internationalen Festivals. Besonders mit der historisch informierten Aufführung von Werken hat sich das Balthasar-Neumann-Orchester einen Namen gemacht, darunter Glucks »Orfeo ed Euridice«, Haydns »Schöpfung« und die Urfassung von Mascagnis »Cavalleria rusticana«, die erstmals 2022 bei den Herbstfestspielen in Baden-Baden zu hören war. Aber auch zeitgenössische Kompositionen und interdisziplinäre Projekte sind Teil des umfangreichen Repertoires des Klangkörpers.
Das Balthasar-Neumann-Orchester ist nicht nur im Konzert, sondern auch als Musikvermittler zu erleben: Im Rahmen verschiedener Akademie-Programme geben Thomas Hengelbrock und die Orchestermitglieder ihr Wissen und ihre Begeisterung für Musik an die nächste Generation weiter. Darüber hinaus werden regelmäßig besondere Konzerte und Workshops in Schulen und sozialen Einrichtungen angeboten. Anfang 2025 startete mit Balthasar NOVA ein neues, EU-gefördertes Programm für 25 junge Musiker aus 20 europäischen Ländern, das einen ganzheitlichen, innovativen Ansatz in der Musiker-Ausbildung bietet. NOVA vereint als erste langfristige Orchesterakademie für historisches Instrumentarium das Musizieren in vielfältigen Ensembleformaten mit der Praxis des Orchesterspielens. Dabei stehen künstlerische Exzellenz, faire Arbeitsbedingungen und die Vorbereitung auf ein Leben als Freelancer im Mittelpunkt. Durch die Förderung einer neuen Generation von gut ausgebildeten, sozial bewussten Musikern trägt NOVA zur Nachhaltigkeit des Musiksektors bei und setzt sich für die europäischen Werte des kulturellen Austauschs, der Einheit und des Friedens ein.
- Lionel Sow
Lionel Sow, geboren 1977, studierte Violine, Gesang, Harmonielehre und Kontrapunkt, gregorianischen Gesang sowie Chor- und Orchesterleitung am Conservatoire de Paris. Seit 2004 arbeitet er regelmäßig mit dem Chor von Radio France zusammen, den er bei A-cappella-Konzerten dirigiert oder auf sinfonische Programme vorbereitet.
Von 2006 bis 2014 war er künstlerischer Leiter der Maîtrise Notre-Dame de Paris, nachdem er dort vier Jahre lang als Assistent von Nicole Corti tätig gewesen war. Während seiner Zeit an der Kathedrale widmete er sich der Aufführung großer Meisterwerke der sakralen Musik sowie eines bedeutenden A-cappella-Repertoires von der Renaissance bis zur zeitgenössischen Musik. Zahlreiche Werke französischer Komponisten wurden von ihm in Auftrag gegeben und uraufgeführt.
2011 übernahm Lionel Sow die Leitung des Chors des Orchestre de Paris. Von 2012 bis 2015 gründete er nacheinander die Akademie, den Kammerchor, den Kinderchor und den Jugendchor des Orchestre de Paris.
Im Rahmen seiner Tätigkeit trat er bei zahlreichen internationalen Festivals auf und arbeitete mit renommierten Dirigenten zusammen wie Thomas Adès, Myung-Whun Chung, Gustavo Dudamel, Mikko Franck, Leonardo García Alarcón, Daniel Harding, Thomas Hengelbrock, Pablo Heras-Casado, Paavo Järvi, Louis Langrée, Jesús López Cobos, Roger Norrington, Raphaël Pichon, Pascal Rophé, François-Xavier Roth, Esa-Pekka Salonen, Michael Tilson Thomas, Simone Young, Giovanni Antonini und Simon Rattle.
In den letzten Spielzeiten arbeitete Lionel Sow unter anderem mit der Dutch National Opera, dem London Symphony Chorus & Orchestra, den BBC Singers sowie dem Balthasar-Neumann-Chor und der Balthasar-Neumann-Akademie zusammen.
Von 2017 bis 2023 unterrichtete Lionel Sow Chordirigieren am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse in Lyon. Im Oktober 2021 wurde er zum künstlerischen Leiter des NFM Chors in Breslau, Polen, ernannt und im September 2022 zum Musikdirektor des Chors von Radio France.
Seine umfangreiche Diskografie umfasst das Requiem von Gilles (Studio SM), die Matthäus-Passion von Schütz (Studio SM), die Messe »Salve Regina« von Castagnet sowie die berühmten »Litanies à la Vierge Noire« von Poulenc (Hortus) und die »Vêpres de la Vierge Marie« von Hersant (MSNDP).
Im Januar 2011 wurde Lionel Sow zum »Chevalier des Arts et des Lettres« ernannt.
Diese Veranstaltung wird auch im Abo angeboten.
Abo mit 9 von 12 Konzerten
Zum Abo G